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08.07.2016

Carlfried Schmitz

Sehr geehrte Frau Veronika Reimer,

zunächst einmal vielen Dank für Ihre Beratung, Organisation und die erlebte Abwicklung vor Ort. Meine Frau und ich sind nunmehr gewissermaßen Fans von Rußland und den so stark positiv beeindruckenden beiden Großtädten. Hierzu haben ganz wesentlich die beiden Reiseleiterinnen, Frau Natalija und Frau Maria, durch ihre persönliche angenehme Art, ihr großes Hintergrundwissen und ihre perfektes Deutsch beigetragen. „Reisen bildet“, und dieses Sprichwort wurde durch die Vielfalt und unaufdringliche Tiefe der erhaltenen oder zusätzlich erfragten Informationen wahr gemacht.

Mit Frau Natalija  hatten wir von Anbeginn des Abholens am Flughafen in Moskau und während der langen staureichen PKW-Fahrt bis zum uns beeindruckenden Großhotel ALFA einen sehr persönlichen respektvollen und liebenswerten Kontakt herstellen können. Sie hat es vermocht, ihre persönlich erkennbare stolze Einstellung zum Land, seiner wechselvollen Geschichte, der aus ihrer Sicht untrennbaren Verbindung von Rußlands Bürgern mit der russisch-orthodoxen christlichen Religion und kulturellen Beziehung zu West-Europa auf uns nachvollziehbar einwirken zu lassen. Sie hat uns bei den Mittagessen in ausgewählten, sehr familiär und gepflegt wirkenden Restaurants stets Gesellschaft geleistet und zusätzliche Erklärungen zur russischen Küche und Gewohnheiten gegeben. Ihre Führungen in den Kirchen und Museen sowie die Rundfahrten waren ein großer Gewinn, um das Land besser kennen zu lernen, ebenso wie der Besuch im grandiosen GUM und die Reise durch die sehr beeindruckenden Metro-Stationen. Sie war so lieb und hat uns bis zum Sitzplatz im „russischen ICE“ gebracht und persönlich verabschiedet. Wir werden mit ihr noch ein wenig in Kontakt bleiben wollen.

München hat ca. 1,5 Mio Einwohner, Moskau rund 15 Mio. das merkt man wahr wahrlich. Wenngleich die Reserviertheit gegenüber den USA als politischer Haupt-Gegenpol herauszuhören war, so hat die Wende zwischen Ost und West mit dem Einzug des Kapitalismus in der ehemaligen Sowjetunion offenbar die Städte, die Hotels, Restaurants, Geschäfte und Konsummöglichkeiten stark westlich verändert. Coca Cola ist omnipräsent in der russischen Reklame. Der wahnsinnig starke Straßenverkehr ist geprägt hauptsächlich von weit mehr Oberklasse- Autos der Typen Mercedes, Audi, BMW, VW, Porsche, SUV/ Geländewagen aus Deutschland als in unseren Städten. Die Vielzahl unterschiedlichster Restaurants aus vielen nationen ist ähnlich wie im Westen.

Mehrfach haben uns älterem Leuten russische Bürger einen Platz in der Metro oder Bus angeboten, eine schöne aufmerksame Geste, die bei uns immer mehr ausstirbt. Überhaupt haben wir fast nur freundliche Leute angetroffen. Irgendwelche Vorurteile über Rußland aus der Zeit des Kalten Krieges muß man nach persönliche Augenscheinnahme vor Ort schleunigst abbauen. Die Völkerverständigung kann durch das Bereisen der Länder wechselseitig einfach deutlich verbessert werden. Das ändert allerdings nichts an dem westlichen Wunsch, wonach die Grundrechte aus der UNO-Chartawie die Würde des Menschen ist unantastbar, die Einhaltung westlich geprägter Rechtsnormen, Verzicht auf Gewalt gegenüber anderen Ländern, Duldung der freien Meinungsäußerung und Pressefreiheit, Toleranz, etc. Rußland ist auch nach dem Ende der Sowjetunion so gigantisch groß, voller großartiger Natur und fast Unberührtheit, voller Ingenieurskunst, Kultur. Da gibt es aus meiner Sicht wenig Anlaß, sich „gering“ oder nicht vollwertig in Augenhöhe mit den USA oder anderen Mächten fühlen zu müssen. Die zahlreichen Verbindungen durch Personen, Ingenieurs-, Architekten-Leistungen, Schule, Bildung, Kultur, Musik, Dichtung-Schriftsteller sowie in der Wirtschaft und Wissenschaft zwischen Rußland und Deutschland sollten helfen, neben den die Sprache des Gegenüber kundigen Kanzlerin Merkel und Präsident Putin, zu noch wesentlich besseren gemeinsamen Wirken und Tolerieren zwischen beiden Ländern führen. Die negativen Elememte der schicksalhaften geschichtlichen Vergangenheit dürfen nie vergessen werden aber keine dauerhafte Belastung für die Zukunft. Was Deutsche insbesondere im Zweiten Weltkrieg angetan haben, ist eine große Schande und ein totales Mißverstehen der Intelligenz und Fähigkeiten sowie dem Wesen der russischen Bevölkerung. Es gilt daran mitzuwirken, daß beide Länder sich gegenseitig mit ihren Fähigkeiten helfen und dauerhaft Freuinde werden so wie es auch heute zwischen dem „Erzfeind“ Frankreioch und Deutschlangd gelungen ist. Wichtig bleibt das Reden miteinander, das aufmerksame Zuhören und das sich in die Rolle des anderen versetzen können. Rußland, und nicht nur die besuchten Städte, ist eine Reise wert. Wir sind sehr froh, es getan zu haben und schwärmen von den Eindrücken.

In St. Petersburg wurden wir von Frau Maria auch gut betreut und mit viel Wissen beeindruckt. Schade, daß sie sich nicht mit an die Mittagstische gesetzt hat. Das ausgewählte kleine Hotel Vera war zwar ein „Abstieg“ im Vergleich zur großzügigeren Unterbringung in Moskau. Einige Personen unserer 13-er Gruppe hatten schienbar äußerst kleine Zimmer unterm dach a zugewiesen bekommen. Es gab zeitweise Probleme mit der Warmwasserversorgung mit Wechsel von Heiß-Kalt. Der Frühstücksraum im Keller ist wenig ansprechend. Wenn schon, dann sollte man die zwei Räume im Erdgeschoß für das Frühstück, zumindest für eine größer Gruppe wie wir oder mehr Personen bereit halten stat für veranstaltungen, Seminare bzw Geschäftsbesuche zu reservieren, selbst wenn nichts dergleichen stattfindet. Beide Hotels sind verkehrstechnisch mit Metro oder Bus ausreichend gut für eigene fahretn zur und von der City geeignet.

Habe zuviel geschrieben. Nochmals Danke. Ich kann ihre Reiseagentur, das Programm und die kennengelernten Personen nur weiterempfehlen. Jetzt werde ich noch mehr über Rußland lesen und ein wenig russische Sprachfähigkeiten nachlernen. Auch die bei uns vorhandenen Bücher russischer Schriftsteller und Dichter wieder einmal in die Hand nehmen. Wir haben ca. 1.400 Fotos digital gemacht und uns in unserem Heimkino mit 3,88 m Bilddiagonale per Epson-HD-Beamer als ein teil der Erinnerungen angeschaut. Sieben Tage bleibender schöner Eindrücke.

Ein erholsames Wochenende wünsche ich Ihnen

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